Diese Homepage basiert auf der Homepage von Herrn Jochen Fritz, der in seinem Leben mit großer Sorgfalt und Liebe zur Rundsteuerung Daten rund um die Rundsteuerung zusammentrug.

Herrn Fritz ist es zu verdanken, dass dieses wertvolle Wissen – das heute noch von großer Bedeutung für EVUs, national als auch international, ist – erhalten bleibt.

Wir haben die Erlaubnis, diese Daten auch weiterhin zu pflegen und allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Fritz, mit dem wir im Rahmen seiner jahrzehntelangen Tätigkeit bei der EnBW zusammenarbeiten durften.

Wir teilen seine Meinung, dass die Rundsteuertechnik eine zuverlässige, sehr aktuelle Technologie ist, die in den letzten 100 Jahren täglich bewiesen hat, dass sie funktioniert.

Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) sind bestrebt, den Absatz an elektrischer Energie über den Tag möglichst konstant zu halten, um die zur Verfügung stehenden Kraftwerke gleichmäßig und im wirtschaftlichsten Betriebsbereich zu betreiben. Im Gegensatz dazu orientiert sich der Energiebedarf jedoch stark am menschlichen Lebensrhythmus und an den jahreszeitlichen und witterungsbedingten Schwankungen. Das bedeutet, dass einer oder mehreren Verbrauchsspitzen am Tag ein Abnahmetal während der Nacht gegenübersteht.

Die Sendeanlage besteht aus einer Sendezentrale, die in der Regel in der Netzleitstelle ihren Standort hat, der Übertragungseinrichtung zur Einspeisestelle, einem Rundsteuersender mit zugehörigem Kommandogerät am Ort der Einspeisung, sowie der Ankopplung an das Energieversorgungsnetz.

Die Sendezentrale besteht heutzutage meist aus einem normalen PC. Ihr obliegt die gesamte Verwaltung der Schaltprogramme, die für die verschiedenen Rundsteuerbefehle vorliegen. Sie erzeugt aus Eingabeinformationen wie Datum, Uhrzeit, externen digitalen Signalen, Mess- und Zählwerten sowie Benutzereingaben zum gewünschten Zeitpunkt die Tonfrequenztelegramme und sendet diese an die Rundsteuersender an den Einspeiseorten.

Die Rundsteueranlage dient zur Fernsteuerung von Verbrauchern im Energieversorgungsnetz des EVU. Als Übertragungsweg wird das normale Energieversorgungsnetz verwendet. Die Übertragung der Steuerbefehle erfolgt durch Impulsfolgen im Bereich von 167 Hz bis ca. 2000 Hz, die der 50 Hz-Spannung mit einer Amplitude von 1% bis 8% der jeweiligen Netznennspannung überlagert sind. Die Tonfrequenz wird zur Übertragung nach einem Code (Impulsraster) ein- und ausgeschaltet, wodurch ein "Telegramm" entsteht. Dem fernzusteuernden Verbraucher ist ein spezieller Empfänger (Rundsteuerempfänger) vorgeschaltet, der die Impulstelegramme wieder aus dem Netz herausfiltert und daraus die gewünschte Steuerinformation ableitet.

Ein Rundsteuerempfänger muss alle von der Sendezentrale übermittelte Impulstelegramme auswerten und nur die an ihn gerichteten als Schaltbefehl an seinen Relaisausgängen ausführen. Er soll weitgehend unempfindlich gegen Überspannungen, Störspannungen, Netzoberschwingungen sowie Temperaturschwankungen sein.

Funktionell gliedert sich der Rundsteuerempfänger in Eingangsteil, Auswerteteil und Ausgangsteil.