Diese Homepage basiert auf der Homepage von Herrn Jochen Fritz, der in seinem Leben mit großer Sorgfalt und Liebe zur Rundsteuerung Daten rund um die Rundsteuerung zusammentrug.

Herrn Fritz ist es zu verdanken, dass dieses wertvolle Wissen – das heute noch von großer Bedeutung für EVUs, national als auch international, ist – erhalten bleibt.

Wir haben die Erlaubnis, diese Daten auch weiterhin zu pflegen und allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Fritz, mit dem wir im Rahmen seiner jahrzehntelangen Tätigkeit bei der EnBW zusammenarbeiten durften.

Wir teilen seine Meinung, dass die Rundsteuertechnik eine zuverlässige, sehr aktuelle Technologie ist, die in den letzten 100 Jahren täglich bewiesen hat, dass sie funktioniert.

Grundlagen der Rundsteuertechnik

Übertragung

Die Rundsteueranlage dient zur Fernsteuerung von Verbrauchern im Energieversorgungsnetz des EVU. Als Übertragungsweg wird das normale Energieversorgungsnetz verwendet. Die Übertragung der Steuerbefehle erfolgt durch Impulsfolgen im Bereich von 167 Hz bis ca. 2000 Hz, die der 50 Hz-Spannung mit einer Amplitude von 1% bis 8% der jeweiligen Netznennspannung überlagert sind. Die Tonfrequenz wird zur Übertragung nach einem Code (Impulsraster) ein- und ausgeschaltet, wodurch ein "Telegramm" entsteht. Dem fernzusteuernden Verbraucher ist ein spezieller Empfänger (Rundsteuerempfänger) vorgeschaltet, der die Impulstelegramme wieder aus dem Netz herausfiltert und daraus die gewünschte Steuerinformation ableitet.

Es findet in gewisser Weise eine Flächenaussteuerung statt, die mit dem Prinzip des Rundfunks vergleichbar ist. Auch dort überstrahlt ein Sender eine größere Fläche, und er kann innerhalb dieser Fläche von einer unbegrenzten Anzahl von Rundfunkgeräten empfangen werden. In Anlehnung an das Wort "Rundfunk" hat man deshalb auch die Technik der Massensteuerung über das Stromversorgungsnetz als "Rundsteuertechnik" bezeichnet. Der Begriff "Rundsteuertechnik" bürgerte sich erst in den fünfziger Jahren ein, vorher wurden Begriffe wie "Fernschaltung", "Zentralsteuerung" und "Netzkommandoanlage" benutzt, wobei insbesondere in der Schweiz die Bezeichnung "Netzkommandoanlage" heute noch sehr gängig ist.

Die Wahl der Tonfrequenz ist stark vom Netz abhängig. Der VDEW (Verband der Elektrizitätswirtschaft), der ab 2007 im BDEW aufging, empfahl für Netze mit großer Ausdehnung und mehreren Spannungsebenen Frequenzen unter 250 Hz und für Netze begrenzter Ausdehnung Frequenzen über 250 Hz.