Parallelankopplungen dreiphasig

parallelankopplung dreiphasigParallelankopplungen werden, wie der Name schon erkennen lässt, parallel zum einspeisenden Umspanner an das Netz angeschaltet. Zur Anwendung kommt die Parallelankopplung bei Sendefrequenzen über ca. 200 Hz. Die Tonfrequenzsignale vom Rundsteuersender werden über Isoliertransformator, Kopplungsinduktivität und Kopplungskondensatoren dem Versorgungsnetz überlagert. Je nach schaltungstechnischer Ausführung wird außerdem zwischen

  • loser Ankopplung und
  • starrer Ankopplung

unterschieden.

Da die Ankopplung im Gegensatz zur seriellen Ankopplung nicht von der Leistung des Versorgungsnetzes durchflossen wird, ist sie in der Aufstellung nicht an den Ort der Netzspannungseinspeisung gebunden. Sie kann an nahezu beliebiger Stelle im Netz platziert sein, in der Regel erfolgt die Anschaltung jedoch an die Sammelschiene(n) eines versorgenden Umspannwerkes. Jede Rundsteuereinspeisung benötigt dafür ein eigenes Schaltfeld mit Leistungs- oder Lasttrennschalter, um die Sendeanlage für Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten freischalten zu können. Für die Aufstellung von Isoliertransformator, Kopplungsinduktivität und Kopplungskondensatoren muss außerdem ein abgeschlossener Raum zur Verfügung stehen, da diese Anlagenteile das Potential der jeweiligen Einspeise-Spannungsebene führen. Parallelankopplungen auf der Hochspannungsebene (110kV) werden meist in Freiluftausführung aufgebaut.

Vorteile:

  • an nahezu beliebige Stelle im Netz anschaltbar
  • jederzeit vom Netz trennbar ohne Beeinflussung der 50-Hz-Versorgung

Nachteile:

  • Einspeisung muss bei Umschaltungen im Netz berücksichtigt werden
  • Bauteile führen Hochspannung - abgeschlossener Raum notwendig

Lose Kopplung

Eine parallele Ankopplung nach dem Verfahren der "losen" Kopplung weist folgende besondere Eigenschaften auf:

  • Bandfiltercharakteristik
  • stärker von Netzbelastung abhängig als "starre" Kopplung
  • geringer Platzbedarf


Das Bild oben zeigt einen Teil einer Parallelankopplung an ein 20 kV-Mittelspannungsnetz. Im Vordergrund sind die Ankopplungs-Transformatoren zweier Phasen ersichtlich. Diese, in eisenfreier Bauweise aufgebauten Transformatoren, bestehen aus vier axial über- und ineinander angeordneten Teilwicklungen. Im Innern des Transformators befindet sich die senderseitige Wicklung. Gut zu erkennen sind die beiden netzseitigen Teilwicklungen, die als gießharzisolierte Ringe über der inneren Sendewicklung angeordnet sind. Die Teilwicklungen lassen sich durch Verschieben gegeneinander und gegen die Sendewicklung so justieren, dass der Transformator die gewünschten Eigenschaften wie Induktivität und Koppelfaktor aufweist.

Hinter den Transformatoren steht jeweils ein Hochspannungs-Kondensator, der die eigentliche Kopplung zum auszusteuernden Netz bewirkt. Direkt auf diesen Kondensator folgt die Ableitung zur Mittelspannungs-Schaltanlage. Ein weiterer Koppelkondensator, der zwischen Sender und Ankopplungs-Transformator eingeschaltet ist, ist hier nicht ersichtlich.

Die "lose" Ankopplung zeichnet sich durch geringen Aufwand aus, ist jedoch nicht einfach zu justieren und stellt gewisse Ansprüche an die Eisenfreiheit des Aufstellungsortes.

Starre Kopplung

  • kleiner Innenwiderstand
  • TF-Pegel wenig von Netzbelastung abhängig
  • größerer Platzbedarf durch Ankopplungsdrossel.